L P | Nein, ich ziehe nicht nach Rom um. Ich war da über Karfreitag und Ostern. Meine "Semana Santa en Roma" habe ich richtig genossen. Seit 4 Jahren in Deutschland habe ich nicht mehr ein für mich gewöhnliches Semana-Santa-Wochenende verbracht... Aber was war der Unterschied? Alles!
Kaos, Bewegung, viele laute Leute auf der Straße hin und her, wenige Information, denn alles ist "selbstverständlich", genau was ich von einer großen und cosmopolitan Hauptstadt halte. Eine lebendige Stadt, alles schnell. Genau das, was ich von Lima kenne, wie zu Hause. Aber dann nicht mehr, denn Rom ist einzigartig.
Aber alles fing so dramatisch an. Der Hinflug mit AB hatte mehr als eine Stunde Verspätung, deshalb konnte ich den Shuttle Bus nicht mehr schaffen und bin zu spät ins Hotel gelandet, es gab keine Zimmer frei mehr aber die Leute des Hotels hatten sich um ein anderes Hotel für mich gekümmert. Ok, nicht was ich reserviert habe aber in einer besseren Lage, an der Ecke des Hbfs. Egal, es kostete auch etwas weniger.
Ich habe die Monumenten mit offenem Mund angeguckt, alles so eindrucksvoll und imponierend. Echt, sehr schön. Ich konnte mich ruhig auf Spanisch verständigen und sie auf Italienisch, ich habe sie auch verstanden. Manchmal kam Englisch dazu aber ich habe trotzdem versucht, zum Beispiel auf Italienisch eine Dose Fanta zu bestellen. "Una Fanta Lattina".
Manchmal fühlte ich mich in einer Comedy Show, ich habe gedacht, ich imitiere sie. "Prego", "Grazie", "Il conto, per favore". Ich dachte auch, ich imitiere einen Argentinier (die Latinos wissen warum) :-)
Aber am eindrucksvollste war die Messe am Karfreiteg am Kolliseum, die 12 Stationen auf Latein, die Ruhe, die Zeremonie, die Kerzen, alles respektvoll. Es war ein bißchen Friede in der Luft, was gut tat, obwohl ich nicht so religiös bin aber es war etwas davon, was ich als Kind öfter gemacht habe und von damals, als ich von guten Zeiten geträumt habe.
Ich fühle mich froh, dort gewesen zu sein. Irgendwie habe ich mich wieder wie mich gefühlt, wegen meiner Identifizierung mit den lateinischen Kulturen. Man kann sagen, ich habe "die Batterien geladen".
Leo |