anton chechow | Was sollen wir jetzt tun? Hier sind ein paar Überlegungen. Die deutschen Politiker haben sich ziemlich eindeutig geäußert: sie brauchen uns nicht. Versuchen wir in ihrer Sprache mit ihnen zu reden. Die Menschen interessieren sie nicht, sie interessieren nur die Wähler. Sie glauben, dass wir die Arbeitsplätze von ihren Wählern wegnehmen. Sollten wir vielleicht versuchen zu beweisen, dass mit jedem gehenden Greencardler 3 bis 5 Arbeitsplätze aus Deutschland mitgehen? Der erste Punkt ist die Gründung von Offshore-Firmen. Wir haben hier nicht nur gearbeitet, sondern auch gute Beziehungen zu den Kunden und gute Reputationen verdient. Die Gefahr, dass uns es gelingen kann, ziemlich viele Projekte und Kunden mitzuziehen, ist ziemlich hoch. Der zweite Punkt sind die direkten Kosten, welche durch Ersatz von uns für die deutschen Firmen entstehen. In meinem Fall, schätze ich, für meinen Ersatz ein Entwickler ungefähr ein halbes Jahr bevor ich gehe eingestellt werden muss und diese Zeit nur mich „beschatten“. Dabei ohne Erfolgsgarantie. Ein Mitarbeiter kostet den Arbeitgeber ca. 7.000 Euro im Monat, plus Arbeitsplatz und Büro. Das sind ca. 50.000 Euro. Wenn für eine große Firma diese Summe kein großes Problem ist, für eine kleine Firma ist das ein beachtlicher Betrag. Und wenn die Firma ein paar von den Greencardlern hat, ist die Situation viel schlimmer. Wie können wir machen, dass unsere Argumente gehört werden? Wir müssen etwas vom gewissen Herrn W. I. Ulyanow-Lenin lernen. Wir müssen uns organisieren. Es gab irgendwann eine Befragung von Greencardler. Ich glaube, diese wurde vom Arbeitsamt durchgeführt. Hat jemand von Ergebnissen dieser Befragungen gehört? Der Sinn und Zweck dieser Befragungen war wahrscheinlich zu beweisen, dass sie uns nicht brauchen. Sollten wir nicht selber eine statistische Analyse unter uns durchführen, um die möglichen Verluste für deutsche Wirtschaft auszurechnen? Nach der Auswertung von diesen Daten könnten wir wissen, wie viele Firmen existentiell bedroht werden können, wir könnten versuchen die Führung dieser Firmen zu einem gemeinsamen Appell an deutsche Politik zu bewegen. Wir sollten versuchen, mit Medien in Deutschland, sowie auch im Ausland, gezielt zu arbeiten. Egal, ob das linke oder neoliberale Medien sind. Die westlichen Demokratien lieben es, über ihre Moralität ganz laut der ganzen Welt zu erzählen. Hier ist aber ein Fall eines Schurkenstaates. Vertrauen von Wählern und eigenes Renommee sind im Spiel. Ein anderer Blickwinkel: nach alter Greencard-Verordnung wurden wir als hochqualifizierte Spezialisten eindeutig eingestuft. Nach neuem Gesetzt sind wir diese nicht mehr. Dadurch ist eine Verschlechterung für uns offensichtlich. Wäre eine Klage beim Verfassungsgericht möglich? Ich habe auch die EU Richtlinien über „die Rechtsstellung der langfristig aufenthaltsberechtigten Drittstaatsangehörigen“ gesehen. Ich weiß nicht, welche Gültigkeit sie haben. Ich glaube aber, dass die Franzosen oder Italiener nicht besonders glücklich darüber sind, dass die Deutschen schon wieder die schlauesten sind, auf breitem Fuß die Menschen aus der ganzen Welt holen, damit ihre Kranken- und Rentenkassen sanieren und diese Menschen dann einfach rausschmeißen. Und sie haben vor, mit neuem Gesetz das systematisch zu machen. Meine Überlegungen wird jemand wahrscheinlich als schwachsinnig finden, ich habe aber das Recht auf meine eigene Meinung. Auf Posting a la „keep away from us“ bin ich nicht böse. |